(Meerschweinchen, Kaninchen, Mäuse, Ratten etc.)
Aufgrund Ihrer geringen Körpergröße und einiger physiologischer Besonderheiten, benötigen unsere Kleinsäuger eine intensive Betreuung im Zusammenhang mit Narkosen und Operationen.
Besondere Beachtung verdient die Nahrungsaufnahme. So sollen Kleinnager grundsätzlich bis kurz vor der Narkose Nahrung und Wasser aufnehmen können. Es ist deshalb sinnvoll, die Tiere auch in der Transportbox mit kleinen Nahrungsmengen sowie einer Trinkflasche zu versorgen.
Ebenso wichtig ist, daß den Tieren schon bald nach dem Eingriff wieder Nahrung angeboten wird, auch wenn diese anfänglich noch verschmäht wird. Sollten die Tiere auch einen Tag nach der Operation noch keine Nahrung aufnehmen, muß der Tierarzt noch einmal zu Rate gezogen werden.
Insbesondere der Verdauungstrakt von Kaninchen und Meerschweinchen ist auf die kontinuierliche Zufuhr von rohfaserreicher Nahrung angewiesen. Fehlt diese für einen längeren Zeitraum, so kommt es zu Entgleisungen der physiologischen Darmflora, was schon bald lebensbedrohliche Folgen haben kann.
Zur Unterstützung der lebensnotwendigen Darmflora eignet sich die Gabe von Bird-Bene-Bac an den ersten Tagen nach der Operation (Naturjoghurt kann auch gegeben werden).
Je kleiner der Organismus, desto anfälliger sind Kreislauf und Thermoregulation während und nach der Narkose. Wichtig ist deshalb, daß die Tiere warm gehalten werden. Hier in der Praxis geschieht das mit Hilfe von Heizmatten. Zu Hause können Sie auch Wärmflaschen oder Infrarotstrahler verwenden.
Auch sollte an einen zügigen und zugfreien Transport gedacht werden (Decke zum Einhüllen der Transportbox).
Zum Schluß noch ein Wort zur perioperativen Antibiose: oft ist es notwendig, um eventuellen Infektionen frühzeitig zu begegnen, peri- und postoperativ Antibiotika einzusetzen. Da zum einen die Resorption dieser Substanzen über den Verdauungstrakt unsicher ist und zum anderen Störungen der Darmflora zu befürchten sind, sollten Antibiotika 3 bis 5 Tage postoperativ per Injektion verabreicht werden. Nur in Ausnahmefällen werden diese auch oral gegeben.
Nach Operationen sollten die Tiere einzeln auf sauberen Tüchern gehalten werden, Ausnahmen werden gesondert besprochen.
